Ausgrabungsfunde von Grzybowo


Kleine Feuerstein-Speerspitze

Kleine
Feuerstein-Speerspitze

Münze - Knopfbrakteat

Münze - Knopfbrakteat XII. Jh.

Schale

Schale

Frühmittelalterliches Gefäß

Frühmittelalterliches Gefäß

Pfeilspitze

Verzierte Pfeilspitze

Bauopfer

Bauopfer-Gefäß

Schleifstein

Schleifstein

Heute befinden sich zwischen den Ausgrabungsfunden in Grzybowo ca. 2.000 besondere (man unterscheidet in der Archäologie 2 Hauptgruppen der Funde: die immobilen und die mobilen, wobei die letzteren nochmals in besondere und Massenfunde unterteilt werden). Die Massenfunde sind vor allem Keramikreste (von denen bisher ca. 1,5 to. gefunden wurden - aus denen zig Gefäße rekonstruiert werden konnten) und Tierknochen (hunderte kg). An dieser Stelle müssen auch die Fischschuppen und - gräten erwähnt werden, die während der Ausgrabungen gefunden wurden . Sehr interessant sind dabei die Funde von Heringsschuppen, die den Fischhandel zur damaligen Zeit (Grzybowo liegt mehr als 200 km von der Meeresküste entfernt) belegen.

Feuersteinfunde:

Die größte Gruppe der besonderen Funde in Grzybowo umfassen die Funde aus Feuerstein (mehr als 700 Einzelstücke). Die Feuersteinfunde wurden vom Mesolithikum bis zum Neolithikum datiert.

Aus Knochen gefertigte Gegenstände:

Die größte Gruppe der frümittelalterlichen Funde sind die Knochenfunde . Hier befinden sich viele Ahlen (die unter anderem zur Schuhherstellung gebraucht wurden), Nadeln und einige Messertüllen (mehrere reich verziert), Pfeilspitzen, Kämme und ihre Fragmente (besonders verziert sind dabei die miteinander vernieteten Seitenverkleidungen).

Gegenstände aus Eisen:

In großer Menge wurden auch aus Eisen gefertigte Sachen gefunden, bei denen die Beschreibung ihrer ehemaligen Funktion große Probleme bereitet (oftmals sind sie stark verrosted). Den größten Anteil haben dabei die Messerfragmente. Zu den ganz besonderen Funden in dieser Gruppe zählen verzierte Gewandnadeln.

Gegenstände aus Nichteisenmetallen:

In diese Gruppe müssen der Fund eines silbernen Schläfenbügels, einer verzierten Tülle (auch aus Silber), zweier besonderer Schwungscheiben aus Blei - sie wurden vermutlich als Gewicht für einen Bogenbohrer verwendet, erwähnt werden. In einem Wohnobjekt (bis jetzt aber erst teilweise untersucht) fand man das Fragment einer arabischen Münze, die man Dirchem nennt (datiert auf die II. Hälfte des X. Jahrhunderts). Aus der Niedergangszeit der Besiedlung fand man eine Silbermünze (Knopfbrakteat) datiert auf die II. Hälfte des XII. Jahrhunderts. Außerdem fand man zwei Maßgewichte aus Blei.

Gegenstände aus Stein:

Gegenstände aus Stein fand man in großen Mengen, diese Gruppe enthält neben den dominierenden Schleifsteinen (aus Fyllit, der aus Schlesien importiert wurde) auch Schmucksteine (aus Karneol - ein Halbedelstein, der aus dem Mittelmeerbereich importiert wurde). Außer dem Schmuck aus Stein fand man auch solchen aus Glas (oft reich verziert) und aus Bernstein.

Gegenstände aus Lehm:

Innerhalb dieser Tonfunde (ohne Gefäße) dominieren die Spinnwirtel zur Herstellung von Fäden für die Tuchfertigung. Mehrere dieser Spinnwirtel sind reich verziert. Sehr interessant sind auch die kleinen Kokillen, die für die Verarbeitung von Nichteisenmetallen verwendet wurden.

Gegenstände aus organischen Materialien:

Mitten unter den Funden befinden sich, nicht in großer Zahl, Gegenstände und ihre Bruchstücke aus organischem Material (ohne die Funde aus Knochen), wie die Fragmente von Schuhen und Schnuren. Leider braucht diese Gruppe der Materialien besondere Bedingungen zu ihrem Schutz, um bis in unsere Zeit erhalten zu bleiben. Mit zu den interessantesten Funden dieser Gruppe gehört der fast vollständig erhaltene hölzerne Pfeil mit Knochenspitze. Außerdem ist auch das Bruchstück einer hölzernen Radfelge (etwa 1/6 des Umfangs sind erhalten geblieben) von großem Interesse.

Gefäße aus Keramik:

Bis heute wurden bei den Grabungen nur sehr wenig ganz erhaltene kleine Keramikgefäße gefunden. Größere Gefäße wurden als Scherben gefunden (das liegt an den spezifischen Eigenschaften dieses Materials), die zeit- und arbeitsintensiv wieder zu Gefäßen zusammengefügt werden. Ein sehr interessantes Exponat wurde unter dem Verteidigungswall gefunden, das als Bauopfer fungiert hat - Spuren magischer Rituale und Eingriffe, die mit dem Trassenverlauf zu Baubeginn verbunden waren, konnten festgestellt werden. Bis heute war es möglich zig Gefäße (bis zu mehreren Litern Rauminhalt) zu rekonstruieren.